Sketchnotes – Mut zur Skizze

Um etwas für den Kunden oder für ein interdisziplinäres Team zu visualisieren fällt einem Projektmanager oder Sales Mann oder allen anderen, die im Kundenkontakt stehen zuallerst Powerpoint oder schicker Keynote ein. Leider sind die Tools nicht so schnell und flexibel in der Handhabung, wie man es eben in der Situation gerade bräuchte und bremsen mit ihren verstecken Paletten und Tabs hinter Tabs oft die Ideenfindung. Über die Suche nach der richtigen Form, die man dann aber farblich noch anpassen muss, verblasst der eigentliche Lösungsgedanke immer mehr und das verfluchte Tool schiebt sich in den Vordergrund.

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Mehr Notes als Sketch, the medium is the message: farbige Kreide auf Waschbeton – ein toller Mix aus dahin geworfener Kurznachricht & ewiger Steinplatte. (c) Max L.

Dem entgegen steht die Freihand Skizze. Das schnelle Scribbeln von Ideen auf einem weißen Blatt Papier. Hier ist nur der eigene Kopf im Weg, der sagt: DU kannst nicht zeichnen! Kann auch nicht jeder, aber Scribbels oder Sketchnotes sind frei von jeglichen Kunstansprüchen und zielen rein auf das grobe Visualisieren von Sachverhalten.

Den Weg zum Skizzieren zeigt Eva-Lotta Lamm auf, die im aktuellen t3n-Heft portraitiert wird:

„Es gehe um Skizzieren, nicht um akkurates Abbilden, das Resultat müsse nicht mal gut aussehen, sondern einfach die Idee ausdrücken. Mit ein paar geometrischen Grundformen könne man alles Erdenkliche darstellen.“

Als Einstiegslektüre empfiehlt sie: „Make a World“ von Ed Emberley, ein Kinderbuch aus den 70ern, was eben auf diesen geometrischen Grundformen aufsetzt.

Sie selbst hat bereits zwei Bücher mit Ihren Skizzen herausgegeben: Sketchnotes 2009/2010“ und „Sketchnotes 2011“, sowie jüngst Illustrationen für das Buch Content Everywhere. Strategy and Structure for Future-Ready Content.“ von Sara Wachter-Boettcher – was sehr spannend ist in Bezug auf das Thema Content Strategy für verschiedene Endgeräte, sprich responsive Designs.

Wie Eva-Lotta Lamm ihre Skizzenfertigkeit weiter und weiter entwickelt hat, lässt sich schön in der Präsentation: „Sketchnotes – Combining the power of words & visuals“ in ihrem Blog nachvollziehen.

Das alles macht Lust aufs Selberzeichnen, äh, Skizzieren. Kiiiinnnder, wo sind die Stifte?

Oder, man lässt sich das im Crash-Kurs Visualisierungswerkstatt bei Oose in HH von Anfang an beibringen.

Beispiele gelungener Sketchnotes aus dem (PM-)Alltag:

schrank
Alternative Anordnung von Regalbrettern in Schränken – wäre mit dem Ikea Küchenplaner nicht besser zu realisieren gewesen. (c) Selma L.
weekly
Ein Blick genügt: Hier ist was Regelmäßiges angesagt. Was sonst! (c) Stefan A.
process
Klar – I. Ein Prozess, der ineinander greifen muss. Und II. Das greift schon ineinander. (c) Stefan A.
gewonnen
Eingetütet! Schlicht & ergreifend. (c) Stefan A.
bombe
Funktioniert auch ohne Worte. Hier ist sichergestellt, DAS fliegt einem um die Ohren! (c) Stefan A.
bus
Obacht – erst gucken, wenn man einen großen Schwerlaster fährt, der Bremsweg ist länger als beim Moped. (c) Christine F./ Stefan A.
papa
Doppeldeutig. Eine Aufforderung: Lächel mal mehr ODER eine Bestandsaufnahme: ein freundlicher Papa. (c) Max L.
ostern
Was erfasst man schneller: Text oder Bild oder passiert das zeitgleich?! (c) Steffi L.

4 Gedanken zu “Sketchnotes – Mut zur Skizze

  1. großes tennis am artikel ist, dass herr M. A. lohmeier (aka SSK) es geschickt und nahezu unbemerkt versteht, die fingerzeige und genialität seiner persönlichen sprößlinge in seine zeilen und bilder zu integrieren. well done, young chap!
    aber: wo bleiben die osna-bilder? om

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