Angeregt durch Sendung #011 – Steckt die Street Fotografie in einer Krise? des StreetCast.FM-Podcasts von Thomas Leuthard & Sebastian Rieger Podcasts wage ich im Folgenden eine Definition des Begriffs „Streetfotografie“.
Streetphotographie, die [ztriitfoothoGrafie], aus dem Englischen, zusammen gesetzt aus Strasse und Fotografie. Meint auf der Strasse fotografieren – im Gegensatz zu: im Studio fotografieren oder die Landschaft fotografieren.
Typische Motive der Strassenfotografie sind: Strassenszenen auf denen Menschen, alleine oder in Gruppen Dinge tun. Meist laufen, aber auch in Cafés sitzen, auf Parkbänken, auf U-Bahnen oder Züge warten. Fokussiert auf den Einzelnen spricht man vom Streetportrait. Meist via bildfüllendes Gesicht in scharfem, oft s/w, Kontrast abgelichtet.
Aktueller Trend der Strassenfotografie sind Silhouetten, gerne kombiniert mit grafischer Darstellung der Umgebung darstellen, unterstützt von klaren Linien (z.B. Zebrastreifen oder Architektur-Linien). Durchaus der aktuelle Stil von Thomas Leuthard. Ein weiterer Trend ist der sehr sorgfältige Umgang mit Farbkombinationen des Motivs und der dazu passenden Umgebung (Ton in Ton oder starke Farbakzente im Motiv greift die Umgebung wiederum auf), siehe dafür auch Fotos von Sebastian Rieger.
Klassische Strassenfotografien kommen sicherlich von Henri-Cartier Bresson, aber auch im Foto-Buch: Weegee’s New York (s/w Fotografien der 30er Jahre) vor.

Assoziativ und ursprünglich verbindet man mit dem Begriff Strassenfotografie eher einen spontanen, authentischen, puren Stil, der eben ungeschminkt draussen on-the-Road stattfindet und den nie wieder kommenden Moment einfriert. Dies gibt es auch heute noch, vielleicht auch überbordend durch die Smartphone-Fotografie. Immer stärker wird aber der Trend ernsthafter Strassenfotografen auch zu inszenieren, z.B. bei Laurent Scheinfeld, der mit seinen Eiffelturm-Bildern ein Motiv nimmt und mit diesem spielt, um dem überstrapazierten Touristenmotiv Eiffelturm immer wieder neue Aspekte abzugewinnen. Oder auch die Silhouetten- und farbnuancierten Bilder, die exakt auf den Moment warten, bis das Hauptmotiv dort durchläuft, wo es aufgrund der grafischen Linien stimmig ist oder das Kind den passenden Regenmantel zum gelben Postkasten trägt.
Zum Streetfotografen passende Hardware war früher eine kleine Leica, die es aufgrund ihrer Kleinheit überbaut erst ermöglichte sich draußen fotografierend zu bewegen, heute geht der Trend, ganz klar auch wegen der smarten Größe zu spiegellosen Kameras (bevorzugt MFT oder APS-C-Format).
Mehr Namen von berühmten Strassenfotografen werden im Wikipedia-Artikel zur Strassenfotografie erwähnt und auch ein einführender Absatz zum Thema Rechtslage in Deutschland, wobei hierzu der Spiegel Online Artikel Straßenfotografie: Wen und was man knipsen darf – und was nicht von Matthias Krug ausführlicher ist, was wiederum in der Sendung von ttt: Das Ende der künstlerischen Straßenfotografie? zugespitzt wird.
Klar ist: Das Thema Strassenfotografie bleibt spannend!